Zwischen Wollsocken, Sangria und Sonnenbrand

Zwischen Wollsocken, Sangria und Sonnenbrand

23. September 2019 4 Von Janna

Da isses wieder. Das böse „S“-Wort. *grien*
Nein! Nicht Sangria – der war toll (und übrigens mangels Glühwein im famila-Markt meine Idee!), sondern Sonnenbrxxx. *zudemmannrüberschiel*

Tjahaaa, wer hätte es gedacht, aber ich hätte eben doch meinen zu Hause zweifach vorhandenen Sunblocker (50+) auch noch mitnehmen sollen. (Ich glaube, ich schrub von so einer Ahnung in meinem letzten Post…)

Wurde kurzerhand auf den letzten Metern nachgeshoppt.

Und da die Frau, also ich, ja manchmal ein Wenig geizig ist, gab es nur den 30er-Schutz und wurde sogleich mit dem bösen „S“ bestraft und glüht jetzt im heimischen Wohnzimmer noch rotnasig und -wangig vor sich hin.

Zeitweilig mag es auch an dem überaus köstlichen und mehrfach erwähnten, erwärmten Sangria (dem guten „S“-Wort) gelegen haben, aber inzwischen kann ich nicht mehr leugnen… Ich hab mir die Pläze (wie zum Geier schreibt man denn das?! Google resp. Duden waren wenig hilfreich, denn ich meinte weder „Plätze“ noch „Pläne“. *grübel*) verbrannt.

Das grelle Ding schien aber auch seit Samstag ununterbrochen und hat mich be- und erleuchtet.

Na! Sei es drum, denn dafür habe ich die ebenfalls mehrfach belächelte Heizdecke, für welche ich mich als „Glamperin“ bezeichnen lassen musste (Halloooo erstmal?! Außer uns war nur ein Irrsinniger mit Zelt auf dem Platz!) nicht benötigt. Okay. Wäre vielleicht benötigt gewesen, aber benutzt wurde sie nicht. Ha! Das gute „S“ und eine ebenfalls nachgeshoppte XXL-Kuscheldecke sowie Wollsocken haben dann doch ausgereicht. Glamper! PAH!

In voller Montur. Der Mann noch mit Mütze, ich in Winterjacke und mit Haarhelm.
(Wollsocken und Badelatschen verstehen sich von selbst. Wegen der Kriechkälte von unten. You know?)

Stattdessen haben wir (ich!) die „Verwahrlosung“ wirklich genossen.
Okay, es gab täglich ’ne Dusche, aber das war es dann auch schon. Den ganzen lieben langen Tag nur in Jogger und Shirt rumasseln; BH, Schminkzeuch, Rasierer – Fehlanzeige (Sorry, wer das jetzt als „TMI“ empfindet, war aber so).

Ansonsten gab es eine Menge Natur, die sehr viel, aber nicht nur erfreulich war. Es gab ’ne Menge Spinnen und ich fürchte, Prinzenholz könnte auch mit Fug und Recht behaupten „Libellenhausen“ zu sein.
Wer mich kennt, der weiß: Ich mag keine Spinnen. Und Libellen noch weniger, Vor denen habe ich nämlich (eigentlich) sogar Angst (irrational – ja – aber trotzdem).
Schade, wenn dann täglich so 5-10 von den Teilen permanent in der Nähe herumschwirren… So um die 10cm lange und vielleicht kleinfingerdicke Exemplare. Eijeijei…
Aaaaber möglicherweise war das für mich eine (unfreiwillige) Konfrontationstherapie, denn ich hab mich nicht nur vor- und zurückwiegend und kauernd unter dem Campingtisch verkrochen, sondern immer nur gehofft, dass keine auf mir landet.
(Spoiler: Dem war nicht so. Andernfalls hätte man den Schrei vermutlich auch in Kiel noch gehört.)
Auch die vielen Kreuzspinnen habe ich weitestgehend ignoriert.
Und es gab auch erfreuliches Getier: Unsere Freunde, die Amseln. 🙂

Apropos Verwahrlosung (Ernährung) und Natur (Getier):
Neben überaus schmackhaften (naja) Dosen-Ravioli, -Cevapcici, -irgendwas-suppiges-mit-drei-„Klößen“ und Brötchen durften natürlich auch Schoki, Chips und Flips nicht fehlen. Die beiden ersten Chipstüten haben auch die Feuchtigkeitseinbrüche im Zelt gut überstanden und waren am nächsten Tag noch „crunchy“, die Flips wären es heute sicher auch noch gewesen…

Anders: Heute Nacht war (ähnlich wie die erste nur aus anderen Gründen) wenig erfreulich:
Sämtliche Luken auf, um dieses (wieder böse Wort – dieses Mal für mich -) Kon-dens-Wasser (Insider!) möglichst zu vermeiden, haben es nicht grad gemütlicher gemacht. Trotz der bewährten Deckentheorie des Mannes (guter Mann! *herzchen*), hat es – weil wegen windig -, überall mehr Geräusche gemacht als vorher…
Irgendwann nachts gegen 2:00 Uhr bin ich dann aufgewacht und habe mich (lange!) schlimm gegruselt, da es sich anhörte, als würde irgendwas (oder irgendjemand?!?) in unserem „Vorzelt“ an der Flipstüte kruschpeln. Rationale Gedanken sind nachts ja eher nicht so, auch wenn ich das *sssssszzzritttt* des Reißverschlusses vorher nicht hören konnte. Also ein „Irgendjemand“ war eher Quark. Aussage des kurz zur gleichen Zeit wachen Mannes dazu: „Geh halt gucken.“ … … ….
Hab ich dann vorsichtshalber nicht gemacht.

Morgens dann die Erkenntnis. Ich bin nicht paranoid:

Da hat wohl jemand Mäuschen gespielt…
…und es mit der Beute nicht bis aus dem Zelt, sondern nur bis zur gegenüberliegenden Zeltwand (unter unsere Klamotten-Taschen) geschafft.

Ich grinse immernoch (oder wieder darüber). Me sorry, armes Mäuschen, dass Du die ganze Arbeit der Nacht umsonst gemacht hast. Aber gesund issas ja eh nicht. *zwinker*

Ja, unsere lieben Facebook-Freunde, für euch ist das alles nix Neues, aber auch ich wollte hier noch ein paar Worte schreiben und ein paar Ergänzungen vornehmen.

Passend dazu:
Ich habe übrigens nur ein Buch in der Zeit gelesen (ca. 250 Seiten), kann allerdings auch weder so schnell lesen wie Jan, noch muss ich das, da ich nicht immer was zu tun brauche, sondern einfach sein/irgendwas sinnfreies rumtüddeln kann, stimme ihm aber darin zu, dass wir deutlich mehr miteinander gesprochen haben als im Alltag.
In Bezug auf letzteres wurde meine Hoffnung also vollsten erfüllt, dass diese Art Urlaub kommunikativer sein wird. Draußen bin ich ebenfalls meistens viel lieber als drinnen, weil ich dann – warum auch immer – deutlich ruhiger bin und nicht das Gefühl habe, etwas zu verpassen, selbst wenn man nur „ist“ und nichts „tut“.

Also ich fand es insgesamt spitze, nie langweilig und glaube, dass die Stellplatznummer, welche auch gleichzeitig unsere Hausnummer zu Hause ist…

…nur ein gutes Omen sein konnte. 🙂